Tagua

 

Die Taguanuss ist auch als Steinnuss bekannt und ist der Samen einer Palme. Die 5 bis 15 m hohe Steinnusspalme wächst vor allem in Ecuador, Panama, Kolumbien, Brasilien und Peru. Sie mag feuchte Standorte und ist bis 1800 Höhenmeter anzutreffen. 

Die weibliche Palmenpflanzen trägt nach 20 Jahren erste Früchte, die bis zu 12 kg schwer werden können. Sie produziert jährlich etwa 20 dieser Fruchtballen die 6 -12 Monate zur Reifung brauchen. Sie wachsen direkt am Stamm und müssen wegen ihrer Härte oft mit einer Machete geerntet werden. Der Fruchtballen ist etwa kopfgroß, mit einer krustigen, hölzernen Hülle. Im Inneren finden sich Kammern, in denen in Fruchtfleisch eingebettet die Samen (Nüsse) liegen. Die Nüsse können die Größe eines Hühnereis erreichen. Die Fruchtballen können je nach Größe 12-35 Nüsse enthalten. 

Gleich nach der Ernte sind die „Nüsse“ noch weich und enthalten eine leicht säuerliche, trinkbare Flüssigkeit. Die Nüsse die weiterverarbeitet werden sollen, werden nun mehrere Monate in der Sonne getrocknet bis sie schließlich die Härte von Elfenbein haben. Unter ihrer bräunlichen Haut befindet sich das cremefarbene Material, das stoß - und abriebfest ist. Zur Verarbeitung können sie nun gesägt, gefärbt, geschnitzt, gedrechselt gefräst und poliert werden. Fertige Kunst- und Schmuckstücke fühlen sich glatt, seidig und kühl wie Elfenbein oder Jade an.

 

 

Die einheimische Bevölkerung in der Heimat der Taguapalmen fertigt schon seit vielen Generationen Gebrauchs- und Schmuckteile aus dem Samen. Es gibt z. B.  Kämme, Zahnstocher und sogar Sägen. Am bekanntesten ist wohl die Verwendung als Schmuckteil.     

 

Durch den Seehandel wurde die Steinnuss auch in Europa und fernöstlichen Ländern bekannt und geschätzt. Da die Taguanuss einen günstigen Preis hat, wurde sie oft als Ersatz für das teure Elfenbein genutzt. Es entstanden daraus Schachfiguren, Spielwürfel, Knöpfe, Figuren, Spielzeug, Pfeifenköpfe und Knäufe.

                                   

Seit 1970 wird die Taguanuss als Elfenbeinersatz stärker wiederentdeckt, um die durch den Handel mit Elfenbein von der Ausrottung bedrohte Elefanten zu retten. Die Bevölkerung wird zum Pflanzen von Palmen angehalten und zur Weiterverarbeitung der Samen angeregt. 

 

 

Quelle: wikipedia; fairtrade.contigo.de; mammutwerkstatt.de shutterstock.com